Antrag: Dualität von Wasserstoff- und Biomethaneinspeisung im Gasnetz und daraus resultierende mögliche Zielkonflikte

Der Landtag wolle beschließen, die Landesregierung zu ersuchen zu berichten,

  1. Welche Rolle sie dem Biomethan, auch im Hinblick auf die Wasserstoffbedarfserhebung und die daraus resultierenden H2-Bedarfe bis 2032 beimisst.
  2. wie sie die Einspeisung von Biomethan in die bestehende Gasinfrastruktur bewertet;
  3. wie sich die Einspeisung von Biomethan in den vergangenen 10 Jahren in Baden-Württemberg mengenmäßig verändert hat (bitte in m³ pro Jahr angeben);
  4. ob und wenn, in welchen Verhältnissen eine parallele Einspeisung von Biomethan und Wasserstoff in denselben Leitungen möglich ist;
  5. inwiefern sie sicherstellt, dass es aufgrund der Umwandlung von Gasnetzen in die Wasserstoffinfrastruktur nicht zu Zielkonflikten, zum Beispiel mit bestehenden einspeisenden Biomethananlagen kommt;
  6. inwiefern und von wem Anlagenbetreiber von Biomethananlagen, die in die Netze einspeisen, die umgewandelt werden, entschädigt werden, sofern ein dualer Betrieb mit Wasserstoff und Biomethan nicht möglich ist;
  7. wie sie sicherstellt, dass der benötigte Zubau von Biomethananlagen zur Einspeisung ins bestehende Gasnetz durch die Umwandlung nicht gehemmt wird;
  8. In welcher Form sie Planungssicherheit für potentielle Investoren und Betreiber von Biomethananlagen schafft, die bis zur Umstellung ins Gasnetz einspeisen möchten.

 

Begründung

Dieser Antrag möchte den Zielkonflikt durch die Umnutzung des Erdgasnetzes für die künftige Wasserstoffinfrastruktur mit möglichen Biomethan-Projekten thematisieren. Biomethan wird vor allem bis zum Jahr 2030 die einzige Ressource sein, die die Treibhausgasemissionen im Bereich Wärme in den ans Gasnetz angeschlossenen Gebäuden zu vermindern. Geplante Investitionen könnten durch Bekanntgabe, dass bestehende Gasinfrastruktur in Wasserstoffnetz integriert wird, gehemmt oder gar gestoppt werden.  Ziel soll eine Dualität im Aufbau von Wasserstoff- und Biomethankapazitäten sein. Beide molekülbasierten Energieträger werden künftig in großen Mengen benötigt.

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