Antrag: Schwindende Biodiversität und Insektenpopulationen - welche Fakten gibt es und welche Fakten brauchen wir?
Die Zahlen der im renommierten Wissenschaftsjournal PLOS ONE veröffentlichten Studie sprechen für sich – die Rückgänge der Insektenbestände und bei den Vogel-Populationen signalisieren dringenden Handlungsbedarf. Der Antrag soll eine Übersicht über die vorhandenen Fakten geben.
Der Landtag wolle beschließen,
die Landesregierung zu ersuchen
zu berichten,
- wo Neonikotinoide in Baden-Württemberg eingesetzt werden;
- zu welchen Jahreszeiten, aus welchem Anlass und in welchen landwirtschaftlichen Bereichen Neonikotinoide eingesetzt werden;
- ob es Regionen und Gebiete in Baden Württemberg gibt, die nicht oder nur sehr gering von dem Einsatz von Neonikotinoiden betroffen sind und wenn ja, woran das liegt;
- ob die Insektenmasse auch im Grünland zurückgeht, wenn Pestizide dort gar nicht oder nur sehr begrenzt zum Einsatz kommen;
- inwiefern Daten, die den Einsatz von Pestiziden und ihrer Wirkung weltweit dokumentieren, vorhanden sind und ihr vorliegen;
- welchen Einfluss der Klimawandel auf die Insektenmasse und die Biodiversität hat;
- welche Rolle warme bzw. sehr kalte Winter und extreme Wetterereignisse spielen;
- welche Rolle andere Umwelteinflüsse wie CO2, Methangase etc. spielen;
- welche Parameter sich seit 1992 außer dem Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft noch verändert haben;
- wie sie sich erklärt, dass auch die Biodiversität in Naturschutzgebieten zurückgeht;
- wie die Entwicklung der Insekten- und Vogelpopulation weltweit verläuft;
- ob in Gebieten, die klassisch als nicht oder nur zum Teil bewirtschaftet gelten, also in Teilen der Regenwaldgebiete oder auch in den Alpen, eine ähnliche Entwicklung zu beobachten ist;
- wie sich der Schutz mancher Vogelarten, wie z. B. Krähe oder Greifvögel, auf andere Vogelarten auswirkt;
- inwieweit die Biodiversität durch moderne und schonendere Ausbringungs- und Erntetechniken – auch im Grünland – gefördert werden kann.
17.11.2017
Haser, Nemeth, Dr. Rapp, Röhm, Rombach, Schuler CDU