Antrag: Verfügbarkeit von Wasserstoff: H2-Infrastruktur in und -Import nach Baden-Württemberg

Antrag

des Abg. Raimund Haser u. a. CDU

Verfügbarkeit von Wasserstoff: H2-Infrastruktur in und -Import nach Baden-Württemberg

 

Der Landtag wolle beschließen,

die Landesregierung zu ersuchen

zu berichten,

 

  1. wie hoch sie den Bedarf von Wasserstoff (H2) in Baden-Württemberg unter Nennung der Datengrundlage in den Sektoren Verkehr, Industrie und Energie für die Jahre 2026, 2030, 2035 und 2040 einschätzt und wie dieser regional verteilt ist;
  2. wie sie nach ihrer Kenntnis den zukünftigen Bedarf von Baden-Württemberg im Vergleich zu dem der anderen Bundesländern bewertet;
  3. ob sie diesen Bedarf gegenüber der Bundesnetzagentur gemeldet hat;
  4. wie weit die Planungen des bundesweiten Wasserstoffnetzes nach ihrer Kenntnis fortgeschritten sind, insbesondere wann geplant ist, dass eine Leitung Baden-Württemberg sowie die definierten Wasserstoff-Regionen erreichen soll;
  5. wie der derzeitige Umsetzungsstand der Wasserstoffroadmap ist und ob geplant ist, die Ziele der Wasserstoffroadmap nachzuschärfen;
  6. was sie auf bilateraler Ebene, z. B. über den Bundesrat oder über Wirtschaftskanäle unternimmt, um diese Anschlusspläne zu beschleunigen;
  7. welchen Stellenwert die Landesregierung lokalen Wasserstoffinitiativen beimisst, insbesondere in Bezug auf einen geplanten Anschluss Baden-Württembergs an das nationale Wasserstoffnetz;
  8. welche Produktionsmengen an grünem Wasserstoff sie aus heimischen Elektrolyseuren bis 2030, 2035 und 2040 anstrebt;
  9. in welchem Zeitraum eine Wasserstoffinfrastruktur in regionalen Wasserstoff-Hubs (H2-Hubs) abseits der großen Übertragungsnetze in Baden-Württemberg aufgebaut werden kann;
  10. in welchen Regionen diese Hubs entstehen könnten, unter Nennung, wie sie in der Regel dimensioniert sind und woher deren Wasserstoff stammt (bitte Beispiele nennen);
  11. wie das stromnetzdienliche Potenzial von dezentralen H2-Hubs mit hybriden Wasserstoffkraftwerken realisiert werden kann;
  12. wie der Genehmigungsprozess für die H2-Hubs sowie ganz generell für Wasserstofftechnologien wie zum Beispiel der Aufbau von Elektrolysekapazitäten, Wasserstoffleitungen oder Anwendungen im Brennstoffzellenbereich beschleunigt werden könnte;
  13. welche technischen Normen für den Aufbau regionaler und überregionaler Wasserstoff-Transportwege gelten;
  14. ob und inwiefern die Genehmigungsbehörden für den Hochlauf von Anträgen gerüstet sind.

 

14.3.2023

Haser, Mack, Dr. Pfau-Weller, Hailfinger, Dr. Schütte, Schuler, Vogt CDU

 

Begründung

Wasserstoff ist ein wesentlicher Energieträger für die zukünftige Energieversorgung in Deutschland und in Baden-Württemberg. Er zeichnet sich durch die flexible Energiebereitstellung und die Speicherbarkeit als molekülbasierter Energieträger aus. Derzeit wird auf Bundesebene die Verfügbarkeit von Wasserstoff überwiegend über ein Wasserstoffnetz organisiert. Dieses erreicht Baden-Württemberg frühestens im Jahr 2035. Der vorliegende Antrag soll die Möglichkeiten für eine frühzeitigere Wasserstoffbereitstellung erörtern. Dabei sind sowohl der Import von Wasserstoff als auch die eigene Produktion relevant. Es gibt bereits zahlreiche lokale Initiativen in Baden-Württemberg, die auf unterschiedliche Weise die lokale Wasserstoffwirtschaft im Land vorantreiben. Dennoch wird der Gesamtbedarf an Wasserstoff in Baden-Württemberg nicht ausschließlich durch die Produktion vor Ort gedeckt werden können. Deshalb ist die Kommunikation konkreter Bedarfe in Richtung des Bundes sowie eine dynamische Gestaltung der Wasserstoff-Roadmap wichtig.

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