Bayerisch-baden-württembergische Abgeordnete fordern länderübergreifende Gesundheitskonferenz

Zweiter Politischer Schwabentreff in Memmingen

Memmingen. Die vier im Allgäu und in Oberschwaben beheimateten bayerischen und baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek und Eberhard Rotter (CSU) sowie Raimund Haser und Thomas Dörflinger (CDU) haben sich diese Woche zum zweiten offiziellen „Politischen Schwabentreff“ im Klinikum Memmingen getroffen. „Uns bayerisch-baden-württembergischen Abgeordneten geht es darum, uns in regelmäßigen Abständen über grenzüberschreitende Themen zu unterhalten und Initiativen und konkrete politische Mehrwertprojekte für die Menschen rechts und links der Iller anzustoßen“. Beim ersten Termin dieser Art, der auf Initiative von Holetschek und Haser zurückgeht, ging es im vergangenen Jahr im Kißlegger Schloss um aktuelle und künftige Verkehrsthemen. Beim diesjährigen Treffen stand das Thema Gesundheit im Fokus.

Gesundheitsversorgung verbessern

„Losgelöst von irgendwelchen Krankenhausstrukturreformen wollen wir ausloten, wie wir die Situation bzw. Gesundheitsversorgung von Patienten insgesamt diesseits und jenseits der Iller verbessern können. Wir brauchen ausreichend Ärzte im ländlichen Raum und mit Blick auf die demographische Entwicklung künftig noch mehr qualifizierte Pflegefachkräfte“, so die Abgeordneten. Vieles funktioniere auf beiden Seiten gut, aber es gebe auch Probleme und Herausforderungen, die nicht an der Grenze halt machen oder gar grenzbedingt seien. So könnten Rettungswagen aus Baden-Württemberg, die Patienten in eine bayerische Klinik einliefern, sich aufgrund technisch unterschiedlicher Systeme nicht vorher anmelden und so wichtige Patientendaten an das Krankenhaus übermitteln. Ein Ansatz zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung könnte in diesem Fall die Anpassung der telemedizinischen Systeme sein. Es gebe durchaus weitere „Baustellen“. Der grenzüberschreitende gemeinsame Betrieb einer Apotheke, der große Synergien schaffen könnte, ist – um ein weiteres Beispiel zu nennen - bislang ebenfalls nicht möglich. Hier möchten die Abgeordneten ansetzen: „Wir wollen schauen, wo wir was im Sinne der Patienten besser machen können!“.

Länderübergreifende Gesundheitskonferenz

„Wir verstehen uns als eine Allianz und Sprachrohr für die Menschen in der Region und fordern deshalb eine länderübergreifende Gesundheitskonferenz für die Region Allgäu-Bodensee-Oberschwaben unter Federführung der beiden zuständigen Ministerien, also dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und dem baden-württembergischen Ministerium für Integration und Soziales“, so die Abgeordneten. München und Stuttgart sollten einmal generell ausloten und klären, welche Kooperationen es zwischen Bayern und Baden-Württemberg im gesundheitspolitischen Bereich gibt, wo Schnittmengen sind, wie man sich besser vernetzen kann und wo man ganz konkret grenzüberschreitend zusammenarbeiten könnte. Das Wohl des Patienten müsse dabei immer an erster Stelle stehen. „Wir denken von den Menschen her, und da gibt es keine Grenzen“, so die Abgeordneten unisono.

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