Donauschwäbisches Zentralmuseum Ulm erhält ab 2017 jährlich zusätzlich 80.000 Euro

Weitere 60.000 Euro Projektförderung im Jahr 2017 für den Bund der Vertriebenen

„Das Land erhöht seine jährliche Förderung für das Donauschwäbische Zentralmuseum in Ulm (DZM) ab 2017 um 40.000 Euro. Da der Bund seine Zuschüsse in gleichem Umfang erhöht, stehen dem DZM künftig insgesamt 80.000 Euro mehr pro Jahr zur Verfügung. Außerdem fördert das Land ein Projekt des Bundes der Vertriebenen mit weiteren 60.000 Euro, in dem es dabei geht, den Übergang von der Erlebnis- zur Bekenntnisgeneration zu meistern.“ Dies gab der CDU-Landtagsabgeordnete und vertriebenenpolitische Sprecher seiner Fraktion, Raimund Haser MdL, heute (13.01.) bekannt.

„Das Donauschwäbische Zentralmuseum ist nicht nur ein bedeutendes Museum, das an die Geschichte der Vertriebenen erinnert. Es leistet darüber hinaus auch einen wertvollen Beitrag zur wissenschaftlichen Arbeit und trägt durch seinen kulturellen Einsatz zur Völkerverständigung im gesamten Donauraum bei“, erklärte Haser. Dies komme auch in der Neugestaltung der Ausstellung zum Ausdruck, die von den Projektträgern Stadt Ulm, Land Baden-Württemberg und Bund bis 2021 umgesetzt werden soll. 

Die CDU-Fraktion hat sich bei ihrer Klausurtagung in Heidelberg auch dazu entschlossen, aus den der Fraktion zur Verfügung gestellten Mittel ein Projekt des Landesverbands des Bundes der Vertriebenen in Stuttgart mit 60.000 Euro zu fördern. „Ich danke dem Vorsitzenden des Arbeitskreises Innenpolitik, Thomas Blenke, sowie meinen Fraktionskollegen von CDU und Grünen ausdrücklich, dass sie diesem Projekt zugestimmt haben.“ Ziel des Projekts ist es laut Haser, das Thema „Flucht und Vertreibung der Deutschen während und nach dem Zweiten Weltkrieg“ im 21. Jahrhundert im Übergang von der Erlebnis- zur Bekenntnisgeneration wach zu halten und konzeptionell neu aufzustellen.

Haser, dessen Familie während des Zweiten Weltkriegs aus Jugoslawien nach Deutschland geflohen ist, ist seit Mai 2016 vertriebenenpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, zudem ist der 41-jährige neu gewählte Landtagsabgeordnete Mitglied im Vorstand des BdV-Landesverbandes. Im Dezember 2016 wurde er in das Präsidium des Bundes der Vertriebenen in Berlin gewählt. Als einziger Vertreter Baden-Württembergs trat er damit die Nachfolge des langjährigen Präsidiumsmitglieds und BdV-Landesvorsitzenden Arnold Tölg an.

Als Nachfahre einer donauschwäbischen Familie fühlt sich Haser diesem Teil der deutschen Geschichte und Identität sehr verbunden. „Wir reden hier von 15 Millionen Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland neu anfangen mussten – mit nichts außer ihrer Arbeitskraft. Jeder vierte Baden-Württemberger hat einen Vertriebenen-Hintergrund. Das Leben und die Kultur der Deutschen in den ehemaligen Ostgebieten wie im gesamten östlichen Europa sind ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes Europas, das es zu bewahren gilt“, ist Haser überzeugt. „Unsere eigene Geschichte von Flucht und Vertreibung, aber auch von Verständigung, Versöhnung und Freundschaft ist ein hoffnungsvolles Zeichen gerade auch in der heutigen Zeit. Aus Feinden sind Brüder geworden, aus einst abgeschotteten Staaten ist nach dem Willen der Menschen die Europäische Union erwachsen. Das soll uns für alle Zeiten und auch für die ganze Welt ein leuchtendes Beispiel sein und immer daran erinnern, warum wir so sehr für dieses Europa kämpfen.“

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