Heute wird mit einem Festakt auf dem Stuttgarter Schlossplatz des Jahrestags der Charta der deutschen Heimatvertriebenen vom 5. August 1950 gedacht

Beauftragter der CDU-Fraktion für die Angelegenheiten der Vertriebenen Raimund Haser MdL

„Die Charta der Heimatvertriebenen vom 5. August 1950 ist ein Bekenntnis zu europäischer Identität, zu Frieden und Freiheit der Völker inmitten eines vereinten Europas. Der Text, indem die Millionen Flüchtlinge aus den Ostgebieten, aber auch aus uralten deutschen Gebieten in ganz Osteuropa feierlich auf Rache und Vergeltung verzichten, hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt“, sagte der Beauftragte der CDU-Landtagsfraktion für die Angelegenheiten der Vertriebenen, Raimund Haser MdL, am Freitag (5. August) in Stuttgart. Nachdem sie durch den Verlust der Heimat einen unermesslich hohen Preis für den von deutschem Boden ausgehenden Krieg bezahlen mussten, versprachen die ,Flüchtlinge‘ von damals mit anzupacken und der noch jungen, noch immer zerstörten Bundesrepublik mit ,harter, unermüdlicher Arbeit‘, wie es im Text der Charta heißt, zum Erfolg zu verhelfen.

„Die oft zitierten Parallelen zwischen damals und der Flüchtlingskrise heute darf man indes nicht überstrapazieren. Heimatvertriebene waren ausnahmslos Deutsche, die ihre Kultur und Sprache über Jahrhunderte hinweg konserviert hatten. Sie konnten sich auf Anhieb mit ihren Nachbarn verständigen, wussten, was Weihnachten und Ostern bedeutet, und konnten sich angesichts der Aufbauzeit noch mit Schubkarre und Schaufel bewähren. Sie konnten durch harte körperliche Arbeit Anerkennung erlangen. Flüchtlinge von heute kommen aus anderen Kulturkreisen und sind Teil einer Welt, in der Schubkarre und Schaufel vielerorts dem Computer und der sozialen Kompetenz gewichen sind. Sie müssen Sprache, Bildung und sozialen Umgang erst erlernen, bevor sie mit ihren Begabungen und mit ihren ganz eigenen, für uns wertvollen Charakteren punkten können. Dieser Weg ist länger und bedeutet mehr Integrationsanstrengungen - von beiden Seiten. Geduld ist das Gebot der Stunde“, betonte Haser. 

Der Kern der Charta sei aber wegweisend, sollte zumindest wegweisend sein für alle, die Schutz in anderen Ländern suchen. „Wir verzichten auf Rache und Vergeltung“, heißt es dort, „dieser Entschluss ist uns ernst und heilig im Gedenken an das unendliche Leid, welches im Besonderen das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat.“

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