Medienvielfalt funktioniert nur dual

Private und Öffentlich-Rechtliche müssen im Kampf gegen Fake-News Hand in Hand arbeiten.

„Die Digitalisierung ist für die Medienlandschaft nichts Neues. Spätestens seit den 1990er-Jahren verändert sie Plattformen, Formate, Arbeitsbedingungen und Verbreitungsmöglichkeiten. Kaum eine Branche hat so früh zu spüren bekommen, was Bits und Bytes alles können. Über das Zeitalter des „add-on“ sind wir aber längst hinaus: Inhalte werden nicht mehr zusätzlich zur analogen Verbreitung digital zweitverwertet. Sie werden extra für die digitale Welt produziert, obwohl es derzeit kaum jemandem gelingt, ausreichende Erträge für digitale Inhalte zu erzielen. Eine ganze Generation ist herangewachsen, die es gewohnt ist, Inhalte kostenlos zu konsumieren. Im Gegenzug sind immer mehr Menschen bereit, ihr Persönlichkeitsrechte an der Facebook- und Google-Kasse abzugeben. Von dem daraus erzielten Geld profitieren aber die Nachrichten-Erzeuger zu wenig, um nicht zu sagen: In diesem Spiel gibt es im Moment nur einen Gewinner. Und der sitzt nicht in Baden-Württemberg.

Das Ungleichgewicht zwischen dem Verbreiten von Inhalten und den daraus zu erzielenden Erträgen trifft nicht nur die Musik- und Filmszene – auch diejenigen, die mit aufwendig recherchierten Reportagen und Exklusiv-Meldungen handeln – Verlage, private Rundfunk- und Fernsehanstalten – sehen sich der Tatsache gegenüber, dass ihre Inhalte noch nie so oft geteilt und gelesen wurden, dass sie aber gleichzeitig noch nie so wenig Geld mit ihren Inhalten verdient haben. Dieses einseitige Geschäftsmodell kann kein Modell für die Zukunft sein. Die europäischen Versuche, Regeln für einen fairen Wettbewerb aufzustellen, begrüßt die CDU-Landtagsfraktion daher sehr. In diese Richtung müssen die Rahmenbedingungen auch bei uns weiterentwickelt werden.

Um in Zeiten von Fake-News und ausländischer Medienkampagnen für eine seriöse, vielfältige Berichterstattung und damit für den Nährboden unserer Demokratie zu sorgen, brauchen wir nicht nur starke öffentlich-rechtliche Anbieter. Wir sind auch auf einen starken privaten Sektor angewiesen. Deshalb sind alle Akteure am Informationsmarkt gleichermaßen gefragt, gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, wie die mediale Zukunft demokratisch, vielfältig und wirtschaftlich auskömmlich aussehen kann. Medienvielfalt kann nur dual und nur Hand in Hand zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Anbietern gelingen. Diesen Prozess werden wir als CDU-Landtagsfraktion aufmerksam und intensiv begleiten.“

Zurück