Raimund Haser bei Weltklimakonferenz in Glasgow

Gemeinsam mit einer prominent besetzten Baden-Württemberg-Delegation reiste der Landtagsabgeordnete Raimund Haser, umwelt- und energiepolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, nach Schottland zur UN-Klimakonferenz in Glasgow. „Die Debatten der letzten Wochen zum Klimaschutz waren wie so vieles zurzeit: vielversprechend, aber zu wenig konkret. Neue Technologien, der Kohleausstieg, die Klimaneutralität unseres gesamten Lebens und Wirtschaftens werden nur gelingen, wenn die Weltgemeinschaft mitzieht und wenn wir auf Technologien und konkrete wirtschaftliche Maßnahmen setzen“, so Raimund Haser.

Haser nahm als Mitglied der Baden-Württemberg-Delegation an der Generalversammlung der Under2 Coalition teil, die am Rande der Klimakonferenz in Glasgow abgehalten wurde. Zusammen mit Kalifornien hat Baden-Württemberg dieses Klimabündnis auf subnationaler Ebene vor sechs Jahren ins Leben gerufen. Haser sagt: „In Glasgow wurde ein neuer Rahmenvertrag von den Under2-Mitgliedern verabschiedet. Um die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen, müssen die Wege Effizienz und Technologie heißen. Die Wirtschaft macht mit, aber sie braucht klare Rahmenbedingungen und kein Zickzack. Einen Teil des Weges ist Baden-Württemberg schon gegangen, zum Beispiel mit Reduktionspfaden und den Maßnahmen aus dem Klimaschutzgesetz. Aber ein weiter Weg, für den wir nicht viel Zeit haben, liegt noch vor uns. Hierzu brauchen wir vor allem soziale und international gerechte Lösungen.“

In Edinburgh und Glasgow tauschte sich Haser unter anderem mit Parlamentsdelegationen aus Kalifornien, Andalusien und Katalonien aus. „Als Gründungsmitglied der Under2 Coalition steht der Hightech-Staat Kalifornien hinter den Zielen der Klimakonferenz in Glasgow. Interessanterweise sind die Konflikte bei der Umsetzung ehrgeiziger Ziele – zum Beispiel Offshore-Windkraft vor der Küste – dort nicht geringer als in Europa. Großes Interesse besteht an einer gemeinsamen Strategie zum Hochlauf der Produktion von grünem Wasserstoff“, sagt Raimund Haser.

Grüner Wasserstoff

„Grüner Wasserstoff war ein großes Thema auf der Konferenz. Wer produziert grünen Wasserstoff? In welchem Aggregatzustand wird er transportiert? Zu welchem Preis wird er wann verfügbar sein? Diese Fragen wurden dort diskutiert. Besonders beeindruckt hat mich ein Projekt, welches den Aufbau eines Wasserstoffhandels von Australien nach Deutschland zum Ziel hat“, so der Landtagsabgeordnete.

Haser zieht Resümee: „Auf dem Klimagipfel in Glasgow wurde deutlich, dass die Debatte und insbesondere die Umsetzungsbereitschaft beim Thema Klima das nächste, entscheidende Level erreicht hat. Jetzt müssen verstärkt marktwirtschaftliche Mechanismen betrachtet werden, wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen für private Investitionen. Wir brauchen nicht nur Zielszenarien, was wann abgeschaltet, sondern auch wann, wie und wo angeschaltet wird!“

Neue Repräsentanz in London

Im Rahmen der Delegationsreise nahm Haser auch an der Eröffnung der Repräsentanz des Landes in London teil. „Auch nach dem Brexit bleibt London eines der großen Drehkreuze der Weltwirtschaft. Allein schon als Finanzplatz hat es gewaltige Ausstrahlung. Deshalb begrüße ich es, dass unser Land hier Flagge zeigt und eine neue Repräsentanz eröffnet hat.“

Im Gespräch der Delegation mit der britischen Finanzstaatssekretärin Helen Whately wurde deutlich, dass das Vereinigte Königreich nach wie vor ein wichtiger Handelspartner für Baden-Württemberg ist.

Bei einem Besuch an der Universität Oxford erfuhr die Delegation mehr über die Bedeutung von „KI und maschinelles Lernen in der Gesundheitsversorgung“. „Besonders habe ich mich über den Austausch mit Studenten der Oxford University German Society gefreut. Im Gespräch wurde deutlich, welche Folgen der Brexit für Studenten aus der EU hat. Dass Großbritannien nach dem Austritt aus der EU auch aus dem Austauschprogramm Erasmus ausgestiegen ist, ist sehr bedauerlich und zeigt sich leider auch in der stark gesunkenen Zahl europäischer Studenten im Land“, so Haser.

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