Raimund Haser hält erste Rede im Landtag zur Inklusion

Die Inklusion ist eine der großen bildungspolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahre. Ich freue mich, dass ich heute meine Jungfernrede im Landtag zu diesem wichtigen Thema halten durfte.

Das Wohl des einzelnen Kindes muss bei der Inklusion im Mittelpunkt stehen. Vom gemeinsamen Unterricht können Kinder mit und ohne Behinderung profitieren.  Doch so unterschiedlich wie die Kinder sind, so unterschiedlich müssen auch die Fördermöglichkeiten sein.

Wir brauchen die Inklusion an den Regelschulen, die wir weiterausbauen wollen, genauso wie die Beschulung an den Sonderschulen, die zu Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren weiterentwickelt werden. Auch die Außenklassen wollen wir erhalten, denn sie genießen große Anerkennung bei den Eltern. Welcher Weg für das einzelne Kind der richtige ist, entscheiden die Eltern zusammen mit der Schulverwaltung und anderen Beteiligten nach einer ausführlichen Beratung in einer Bildungswegekonferenz.

Die Inklusion ist ein langfristiger Prozess. Ein Jahr nach Änderung des Schulgesetzes sind wir mitten in der Umsetzung. Bis zum Schuljahr 2022/2023 sollen zusätzliche 1.350 Sonderpädagogen eingestellt werden. Lehrerinnen und Lehrer an den Regelschulen werden durch Fortbildungen auf die Inklusion vorbereitet. Die Kommunen werden bei Umbauten und anderen Aufgaben unterstützt. Weitere Anstrengungen müssen bei der Gewinnung und Ausbildung von zusätzlichen Sonderpädagogen, Technischen und Fachlehrern Sonderpädagogik unternommen werden.

Bei der Inklusion sind wir auf einem guten Weg, aber wir müssen auch die Grenzen des Machbaren im Blick behalten. Inklusion um jeden Preis darf es nicht geben. Bedacht, Entschlossenheit und Sorgfalt ist das, was wir Kindern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern am allermeisten schuldig sind.

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