Vorsicht vor falschen Fakten – Sicherheitslage seit 2014 kaum verändert
“Gefühlt oder real ist Angst vor Kriminalität etwas, was wir in unserer Region weitaus weniger kennen als anderswo. Und ich will, dass das so bleibt“, sagte der direkt gewählte Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Wangen-Illertal, Raimund Haser (CDU). Vermehrt hatten ihn aus seinem Wahlkreis Anfragen, Mails und Kommentare erreicht, in denen teils dramatisch geschildert wurde, wie Einbrüche und Gewaltdelikte zugenommen hätten, wie die Polizei ihrer Aufgabe nicht nachkäme und wie sich Menschen bei uns nicht mehr sicher fühlen könnten. Deshalb hat der CDU-Landtagsabgeordnete eine parlamentarische Initiative gestartet und die Sicherheitslage in den Kommunen abgefragt.
Raimund Haser hat diese Meldungen sehr ernst genommen und bereits im Vorfeld mit vielen Verantwortlichen gesprochen, sich mit den Bürgermeistern ausgetauscht und Polizisten direkt gefragt. Zudem hat Haser eine entsprechende Anfrage zur „Entwicklung der Kriminalität im Wahlkreis Wangen-Illertal“ an das Innenministerium gestellt. Aus den Gesprächen und aus der Antwort von Innenminister Thomas Strobl (CDU), die er seiner Pressemitteilung anhängt, geht klar hervor, dass sich die Sicherheitslage in den 22 Gemeinden und Städte meines Wahlkreises zwischen Vogt und Dettingen sowie zwischen Aulendorf und Isny zwischen 2014 und 2016 kaum verändert habe.
Die Gesamtzahl der Straftaten ist laut Antwort aus dem Innenministerium demnach von 8340 im Jahr 2014 auf 7167 im Jahr 2015 und 7564 im Jahr 2016 gesunken. Die Fallzahlen für die Städte Isny, Leutkirch und Wangen waren deutlich rückläufig. Im gleichen Zeitraum sind die Wohnungseinbrüche von 72 auf 100 angestiegen. Das, so das Innenministerium, sei zwar ein Zuwachs. Bei diesen verhältnismäßig niedrigen Fallzahlen bringe aber schon eine einzige Einbruchsserie – und die hatten zeitweise Konjunktur – das Gesamtverhältnis gehörig durcheinander.
„Um eine gute Indikation für die Sicherheitslage zu erhalten, hat das Innenministerium das Jahr 2016 näher betrachtet und eine Tabelle nach Deliktarten erstellt. Das war eine Menge Arbeit“, anerkennt Haser die ausführliche Antwort aus dem Ressort. Vor allem sei erfreulich, dass in allen Revierbereichen ein Anstieg der Aufklärungsquote gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen ist. Dies spreche für eine hervorragende Arbeit der Polizistinnen und Polizisten.
„Mir ist klar“, so Haser, „dass das Sicherheitsgefühl in der Region unabhängig von den Fallzahlen durch die jüngste Migrationswelle und durch zum Teil auch reißerische Berichterstattung in Sozialen Medien wie zum Beispiel Facebook gelitten hat. Aber die Zahlen sprechen eine andere Sprache – sie bestätigen zwar in manchen Gemeinden kurzzeitige Anstiege. Von einer signifikanten Zunahme und erst recht von generell zunehmender Kriminalität kann man angesichts dieser Zahlen jedoch nicht sprechen“, so Haser.
Raimund Haser möchte die Veröffentlichung der Zahlen auch nutzen, um für Besonnenheit im Umgang mit Kriminalität zu werben. „Wir dulden Kriminalität nicht. Und wir reden Probleme nicht klein. Wer einmal Opfer eines Einbruchs wurde, der weiß, wie sich das Leben doch für immer verändern kann. Meist ist der Beuteschaden zu verschmerzen, oftmals bleibt aber die ständige Angst. Einbruchsopfer beispielsweise sagen, dass die Geborgenheit fehlt. Man fühle sich nicht mehr sicher. Und dieses verloren gegangene Sicherheitsgefühl kann keine Versicherung der Welt ersetzen“, weiß Haser. Er sei auch froh darüber, dass die Landesregierung die Personalprobleme der Polizei erkannt hat, deshalb die jüngste Polizeireform optimiert, neue Stellen für die Polizei geschaffen, neue Ausbildungskapazitäten ausgewiesen und die gesetzlichen Möglichkeiten zur Strafverfolgung ausgeweitet habe. „Dass die vielfältigen Präventionsmaßnahmen im Wahlkreis Wangen- Illertal ebenfalls gut greifen, ist überaus erfreulich“, so der CDU-Abgeordnete Haser. "Die Polizeipräsidien organisieren auch immer wieder Vorträge und Präventionsveranstaltungen um die Bevölkerung aufzuklären und zu sensibilisieren. Ich möchte Sie dazu ermutigen diese Angebote zu nutzen und den direkten Austausch mit den Polizeibeamten zu suchen.“
„Dass Einbrecherbanden genauso Probleme bereiten wie Kleinkriminalität – überall dort, wo Perspektivlosigkeit herrscht, will ich nicht leugnen. Aber wir dürfen in allen Diskussionen und Empfindungen die Realität nicht aus dem Blick verlieren. Und in meinem Wahlkreis entspricht diese Realität nicht der gefühlten Sicherheit. Es ist nicht immer alles, wie es scheint“, resümiert Haser.