Zumeldung von Raimund Haser MdL und Klaus Burger MdL zur Berichterstattung über die Wolfssichtungen im Schwarzwald
Zur Berichterstattung über die Wolfssichtungen im Schwarzwald erklären der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Raimund Haser, MdL und der landwirtschaftspolitische Sprecher Klaus Burger MdL:
Abgeordneter Raimund Haser MdL: „Die wohl unausweichliche Rudelbildung und die damit verbundene zu erwartende massive Ausweitung des Wolfsbestandes in Baden-Württemberg in den kommenden Jahren muss zu einer neuerlichen Debatte über den Umgang mit Wildtieren in unserer Kulturlandschaft im Allgemeinen und zur Regulierung des Wolfsbestandes im Besonderen führen. Management darf nicht erst dann greifen, wenn es zu spät ist und die Schäden immens sind. Wir sollten hier von anderen Bundesländern lernen und deren anfangs zögerliche Haltung nicht als Blaupause nehmen.
Für mich ist klar, dass man in einer Kulturlandschaft, in der es um viele Interessen gleichzeitig geht – Holz für die Bauwirtschaft, Tierhaltung zur Pflege unseres wertvollen Offenlandes, Naturschutz auch für Brüter und Pflanzen, die auf niedrigere Wasserstände angewiesen sind, Landwirtschaft mit oder ohne Tierhaltung inklusive Nutzung von Grünland und Acker, insbesondere Weidehaltung mit Schafen, Ziegen und Rindern – nicht einseitige und kaum zu umgehende Schutzkategorien für einzelne Tierarten aufrechterhalten kann. Der Verweis bei Wolf, Biber und Co. auf die EU springt hier zu kurz, wie der Vergleich mit anderen Ländern zeigt, in denen Problemtiere auch dann bejagt werden dürfen, wenn sie gemäß EU-Vorgaben als bedrohte Tierarten gelten – sofern der Populationsschutz gewährleistet ist.“
Abgeordneter Klaus Burger MdL: „Die Rote Liste, auf der das Tötungsverbot basiert, ist inzwischen überholt. Baden-Württemberg muss sich bei sicheren Beständen wie Biber und Krähe oder bundesweit gesehen auch beim Wolf für pragmatische Lösungen einsetzen.
Kurzfristig würde beim Wolf schon eine Neubewertung eines so genannten Problemwolfes helfen: Das Problem beginnt nicht damit, dass ein Wolf über einen Zaun springt, sondern dass er sich daran gewöhnt hat, Nutztiere anzugreifen.“